Langzeit-Auswirkungen industrieller Palmölproduktion

Über Langzeit-Auswirkungen industrieller Palmölproduktion

Publikationen

Recherche zeigt: Dutzende Missstände auf Palmölplantagen, die auch Nestlé beliefern – trotz vergleichsweise vorbildlichem Verhalten

Der Weg von der Palmölplantage ins Ladenregal ist lang und oft verschlungen. Nun zeigt eine Recherche: Auch auf Plantagen, von denen der Schweizer Konzern Nestlé Palmöl bezieht, finden sich Missstände.

Der Anteil ist klein, die Debatte aber gross: Das Palmöl ist der Zankapfel beim Freihandelsabkommen mit Indonesien – obwohl die Schweiz nur wenig davon aus diesem Land importiert. Palmöl ist vor allem wegen der Rodung von Regenwald in Verruf geraten. Ein Rechercheteam hat nun exemplarisch die Lieferkette des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé untersucht. Das Resultat: Bei rund 60 Fällen von Missständen auf indonesischen Palmölplantagen und -mühlen konnte ein Zusammenhang zu Nestlés Lieferkette hergestellt werden. Es geht dabei vor allem um Waldrodung; in einigen Fällen auch um miserable Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit.

Recherche zeigt: Dutzende Missstände auf Palmölplantagen, die auch Nestlé beliefern – trotz vergleichsweise vorbildlichem Verhalten, Ein Interview mit Heinzpeter Znoj von Maja Briner erschien im Tagblatt.

Megaplantagen sind schlecht für Umwelt und Gesellschaft

Befürworter des Freihandelsabkommens mit Indonesien behaupten, Nachhaltigkeitslabels für Palmöl würden gute Umwelt- und Sozialstandards garantieren. Das stimmt nicht.

Die Palmölindustrie hat entscheidend dazu beigetragen, dass in den letzten 40 Jahren in den indonesischen Provinzen Kalimantan und Sumatra die Hälfte des Regenwaldes verschwunden ist. Und die Abholzung für neue Plantagen geht immer noch weiter, vor allem in West-Papua. Aber die Befürworter des Freihandelsabkommens vermeiden es tunlichst, diese Provinz Indonesiens überhaupt zu erwähnen. Seit der Annexion 1969 unterdrückt und terrorisiert das indonesische Militär die einheimischen Papuas.

Megaplantagen sind schlecht für Umwelt und Gesellschaft, ein Artikel von Hanspeter Znoj erschien beim Bund.

«Indonesien sagt zu Recht: Was sollen wir anderes verkaufen? Mit Palmöl verdienen wir unser Leben»

Kann mehr Welthandel ökologisch sein? Ja, sagt die Dozentin für Recht und Nachhaltigkeit Elisabeth Bürgi Bonanomi. Ein Interview über den umstrittenen Vertrag mit Indonesien und die Kraft einer Fussnote.

Ein Interview mit Elisabeth Bürgi Bonanomi von David Vonplon und Angelika Hardegger erschienen in der NZZ

«Die Tricks der Plantagenindustrie erinnern an den Wilden Westen»

Wenn die Schweiz am 7. März über das Handelsabkommen mit Indonesien abstimmt, geht es ums Palmöl. Wenig debattiert wird dabei im Vorfeld, welche Interessen Indonesien hat und wer dort von der Palmölindustrie profitiert. Heinzpeter Znoj, Sozialanthropologe an der Universität Bern und Präsident des CDE-Boards, hat jahrelang in und zu Indonesien geforscht – unter anderem zu Korruption. Er sagt: «Die jüngste Entwicklung von Indonesiens Palmölwirtschaft geht genau in die entgegengesetzte Richtung der Ziele des Abkommens.»

Die Tricks der Plantagenindustrie erinnern an den Wilden Westen, ein Interview mit Heinzpeter Znoj von Gaby Allheilig erschienen beim Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern.

Streit um Palmöl: Vertrag mit Indonesien betritt Neuland

Am 7. März wird über das Freihandelsabkommen mit Indonesien abgestimmt. Die «Palmöl-Allianz» hat das Referendum gegen das Abkommen ergriffen, das den Import von Palmöl erleichtert. Palmöl ist umstritten, weil es auf riesigen Flächen in Monokultur angebaut und dafür Regenwald abgeholzt wird. Die Rodungen zerstören nicht nur wertvollen Regenwald, sondern auch den Lebensraum von indigenen Völkern. Das Palmölbusiness ist ein Milliardengeschäft und indigene Gemeinschaften und traditionelle Kleinbauern können oft nur noch den Multis zudienen. Das von der EFTA ausgehandelte Abkommen sieht nun vor, dass nur dann Palmöl-Importe von Zollerleichterungen profitieren sollen, wenn Prinzipien der Nachhaltigkeit eingehalten werden. Die Rechtswissenschafterin Elisabeth Bürgi Bonanomi hat sich intensiv mit dem Abkommen beschäftigt. Sie ist Spezialistin für internationales Handelsrecht und Nachhaltigkeit und lehrt am Zentrum für Entwicklung und Umwelt (CDE) der Universität Bern. Sie erklärt die Vor- und Nachteile des Abkommens.

Streit um Palmöl: Vertrag mit Indonesien betritt Neuland, ein Artikel von Dr.iur. Elisabeth Bürgi Bonanomi erschien bei Infosperber.

Palmöl und die Bedrohung des Weltklimas

Die Schaffung einer globalen Palmöl-Wertschöpfungskette in den letzten vierzig Jahren ist auf den ersten Blick eine Erfolgsgeschichte. Länder wie Malaysia und Indonesien haben sich eine sprudelnde Einkommensquelle verschafft, und die Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie verwendet das geschmacksneutrale Pflanzenfett inzwischen in der Hälfte ihrer Produkte. Doch die Art und Weise, wie Palmöl heute im industriellen Massstab produziert wird, und die ungebrochen weitergehende Ausdehnung dieser Produktion mittels Brandrodung tropischer Wälder sind zur Bedrohung für das Weltklima, die Artenvielfalt sowie die Ernährungssicherheit und die Menschenrechte lokaler Bevölkerungen geworden. Trotzdem hat die Schweiz für die Efta ein Freihandelsabkommen mit Indonesien ausgehandelt, das für Palmöl Zollreduktionen enthält.

Palmöl und die Bedrohung des Weltklimas, ein Artikel von Prof. Heinzpeter Znoj erschienen in der NZZ.

María del Pilar Ramírez Gröbli – Paisajes sonoros del retorno

Melodien der Rückkehr. Palmöl, Zwangsvertreibung und Friedenskulturen im Postkonflikt Kolumbiens.

Dieses Buch stellt eine neuartige Analyse der Landkonflikte dar, die durch großflächige Ölpalmen-Plantagen in Kolumbien entstehen. Die Studie zeigt die grosse politische Dimension der Musik im Kontext des Postkonfliktes, den das kolumbianische Land durchläuft und untersucht die lokalen Auswirkungen der Ölpalmen-Monokulturen in den ländlichen Regionen Kolumbiens. Die Forschung befasst sich mit Strategien, Mechanismen und friedensfördernden Aktionen, die von den vertriebenen ländlichen Gemeinschaften gestartet wurden, um auf ihr Land zurückkehren zu können.

Anhand von drei Fallstudien von Gemeinschaften an der Atlantik- und Pazifikküste Kolumbiens und der Zusammenstellung von fast vierzig unveröffentlichten Liedern - die meisten davon im Vallenato-Rhythmus -, die von den ländlichen Gemeinschaften komponiert wurden, führt das Buch die musikalischen Produktionen zusammen, die in diesem Kontext entstanden ist, und bietet eine detaillierte Analyse von innen und über bäuerliche Gemeinschaftsprozesse, wobei die Rolle der Gemeinschaftskultur bei der Konflikttransformation untersucht wird.

Veröffentlicht von Iberoamericana-Vervuert 2020

Die Druckvorstufe dieser Publikation wurde vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt.

La edición de este libro ha contado con la ayuda del Fondo Nacional Suizo para la Investigación Científica.

© Iberoamericana, 2020
Amor de Dios, 1 – E-28014 Madrid
Tel.: +34 91 429 35 22
Fax: +34 91 429 53 97

© Vervuert, 2020
Elisabethenstr. 3-9 - D-60594 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 597 46 17
Fax: +49 69 597 87 43
info@iberoamericanalibros.com
www.iberoamericana-vervuert.es

ISBN 978-84-9192-104-2 (Iberoamericana)
ISBN 978-3-96456-904-2 (Vervuert)
ISBN 978-3-96456-905-9 (e-book)
DOI: https://doi.org/10.31819/9783964569059

Diseño de cubierta: Rubén Salgueiros
Depósito legal: M-13362-2020